In Momenten der Offenheit scheint die Welt sich in einem anderen Licht zu präsentieren. Jenseits von Logik und Erwartungen wird das Erleben vielschichtiger. Es ist so, als wenn ein zusätzliches Auge in eine neue Dimension eintaucht.
Plötzlich wird mir die Schönheit rundherum bewusst. Ich begegne den Menschen in einer Geneigtheit, die mich das Besondere in ihnen erkennen lässt. Statt mich über die Unzulänglichkeiten meines Gegenübers aufzuregen, empfinde ich Mitgefühl.
Ich spüre, dass jeder gibt, was im Augenblick möglich ist. Unser Leben ist die Kunst des Möglichen und nicht das Zufriedenstellen von Erwartungen und Anprüchen. Die Tiefe des Augenblicks offenbart sich in Momenten der Offenherzigkeit.
Das alles kann ohne Gefühlsduselei geschehen. Ich brauche nicht in Glückseligkeit davon schwimmen. Nach wie vor kann Klartext geredet werden. Doch die Grundstimmung ist anders, weil es nicht um Rechthaberei geht.
Der Schlüssel für dieses Erleben ist aus meiner Sicht Aufgeschlossenheit gegenüber dem was mir begegnet. Sobald ich nicht auf die Erfüllung meiner Annahmen warte, fange ich an, mit anderen Augen zu sehen.
Kindern scheint das naturgemäß einfacher zu fallen, denn sie agieren weniger ergebnisbewusst. Doch irgendwann auf dem Weg zum Erwachsenwerden scheint sich unser Herz zu verschließen. Vielleicht weil das Denken zur Gewohnheit wird, oder die Verletzlichkeit schwer auszuhalten ist.
Der Preis für diese Abschottung ist hoch. Die Welt verliert an Farben, unser Gesichtsfeld verengt sich. Dabei reicht oftmals ein Blick in ein Kindergesicht, um sich zu vergegenwärtigen, wie aufregend die Welt sein kann.
Manchmal ist es ein Lächeln, das uns berührt, oder ein Sonnenstrahl der uns wärmt. Und plötzlich steht die Zeit still. Wir staunen für einen kurzen Augenblick und bekommen einen Geschmack, was möglich ist.
Diese Offenheit lässt sich nicht erzwingen. Ich kann sie vielmehr fördern statt fordern. Mit ein wenig Übung und Gelassenheit gelingt mir die Reise ins “Wunderland”.
Dem Denken einmal Pause gewähren
Wir brauchen nicht mehr Informationen und Gedanken, sondern weniger. Natürlich ist der Intellekt ein hervorragendes Werkzeug zum Analysieren und Verstehen. Doch nicht alles im Leben lässt sich durch Nachdenken und Grübeln lösen.
Die Stille spüren
In Momenten der Ruhe spüren wir, wie wenig wir manchmal mit unserem Leben verbunden sind. Es geht nicht um Erlebnismaximierung. Vielmehr ist Entspannung die Voraussetzung, sich selbst zu spüren und zu erfahren, was das eigene Leben lebenswert macht.
Gewohnheiten entwickeln
Selber Entspannung und sich Fallenlassen will gelernt sein. Dafür gibt es zum Glück eine Reihe vom Methoden, die uns helfen, in die Stille einzutauchen. Zum Beispiel Meditation, Yoga, Progressive Muskelentspannung, Thai Chi, Qi Gong oder Spazieren gehen.
Einmal vom Alltag abzuschalten, ist viel mehr als Nichtstun. Genauer gesagt, lerne ich zu vergessen. Ich lasse alte Gewohnheiten unter den Tisch fallen, damit Freiraum für Neues entsteht. Plötzlich stehen weniger Erwartungen zwischen mir und dem reinen Glück des Daseins. Aus meiner Sicht die beste Voraussetzung der Welt möglichst jeden Tag frisch zu begegnen.